Der Steuerfuss in Wohlen: Zusammensetzung, Bedeutung und Auswirkungen auf die Bevölkerung
Wohlen ist eine bedeutende Regionalgemeinde im Kanton Aargau. Sie ist als Zentrum im Freiamt wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich breit aufgestellt. Für alle Einwohnerinnen und
Einwohner stellt die Steuerbelastung einen wichtigen Bestandteil der finanziellen Lebensplanung dar. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Steuerfuss, der die Höhe der zu zahlenden Gemeindesteuern
sowie der Kirchensteuer definiert. Im folgenden Text erfahren Sie, wie sich der Steuerfuss in Wohlen zusammensetzt, welche Leistungen damit finanziert werden und welche Regeln für die
Kirchensteuer gelten.
Der Steuerfuss ist ein Prozentsatz, der auf die sogenannte einfache Staatssteuer des Kantons Aargau angewendet wird. Diese einfache Steuer dient als Berechnungsgrundlage. Jede Gemeinde legt ihren
eigenen Steuerfuss fest, ebenso die öffentlich-rechtlich anerkannten Kirchen. Die Summe dieser Steuerfüsse ergibt die effektive Steuerlast für jede steuerpflichtige Person, abhängig vom Wohnort
und der Kirchenzugehörigkeit.
In der Gemeinde Wohlen beträgt der Steuerfuss im Jahr 2025 insgesamt 116 Prozent. Das bedeutet, dass die Einwohnerinnen und Einwohner zur einfachen kantonalen Staatssteuer zusätzlich 116 Prozent
an die Gemeinde zahlen. Damit liegt Wohlen im oberen Bereich des kantonalen Vergleichs.
Dieser Steuerfuss spiegelt die Verantwortung der Gemeinde wider, ein umfassendes Leistungsangebot sicherzustellen. Dazu gehören Investitionen in Schulhäuser, Kindergärten, Verkehrsprojekte,
soziale Einrichtungen, öffentliche Sicherheit, Umweltprojekte sowie der Unterhalt von Sport- und Freizeitanlagen. Die Gemeinde verfolgt eine Finanzpolitik, die auf Kontinuität, Stabilität und
Zukunftsfähigkeit ausgelegt ist. Die Höhe des Steuerfusses ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen den steigenden Anforderungen an die Infrastruktur und dem Ziel einer fairen Verteilung der
Steuerlast.
Neben der Gemeindesteuer kann auch eine Kirchensteuer anfallen. Diese wird von den beiden Landeskirchen erhoben, sofern die steuerpflichtige Person Mitglied der entsprechenden Kirche ist. In
Wohlen sind dies die römisch-katholische Kirche und die evangelisch-reformierte Kirche.
Für das Jahr 2025 gelten in Wohlen folgende Kirchensteuerfüsse:
Die katholische Kirche erhebt 17 Prozent
Die reformierte Kirche erhebt 18 Prozent
Diese Steuerfüsse werden ebenfalls auf die einfache Staatssteuer angewendet und betreffen ausschliesslich Kirchenmitglieder.
Die katholische Kirche nutzt die Einnahmen aus der Kirchensteuer zur Erfüllung religiöser und sozialer Aufgaben. Dazu zählen unter anderem die Seelsorge, die Feier von Gottesdiensten, die
Begleitung von Menschen in schwierigen Lebensphasen, die Jugend- und Familienarbeit, Bildungsangebote und die Unterstützung benachteiligter Personen. Auch der Unterhalt von kirchlichen Gebäuden
und Gemeinschaftsräumen wird durch die Kirchensteuer ermöglicht. Die katholische Kirchgemeinde in Wohlen engagiert sich aktiv für das Gemeinwesen und ist in vielen Lebensbereichen präsent.
Die reformierte Kirche erhebt in Wohlen einen Steuerfuss von 18 Prozent. Die daraus resultierenden Einnahmen dienen der Finanzierung ihrer vielfältigen Angebote. Dazu gehören kirchliche
Veranstaltungen, seelsorgerische Betreuung, Beratungsdienste, Bildungsprojekte, musikalische und kulturelle Aktivitäten sowie Programme für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen. Die
reformierte Kirchgemeinde versteht sich als offener Ort der Begegnung und als engagierter Teil der Gesellschaft in Wohlen.
Kirchensteuerpflichtig ist grundsätzlich jede natürliche Person, die einer öffentlich-rechtlich anerkannten Landeskirche angehört. Wer keine Kirchenmitgliedschaft hat oder aus einer Kirche
ausgetreten ist, zahlt keine Kirchensteuer. Ein Austritt muss schriftlich bei der entsprechenden kirchlichen Stelle erfolgen. Mit dem Austritt entfallen jedoch auch bestimmte kirchliche
Dienstleistungen wie Trauungen, Taufen oder Bestattungen.
Die Höhe des Gemeindesteuerfusses variiert im Kanton Aargau von Ort zu Ort. Sie hängt ab von der finanziellen Lage der Gemeinde, dem Investitionsbedarf, der Bevölkerungsentwicklung und
politischen Prioritäten. Gemeinden mit hohen sozialen Verpflichtungen, grossen Entwicklungsprojekten oder wachsender Bevölkerung sind oft auf höhere Steuerfüsse angewiesen. Der Steuerfuss in
Wohlen zeigt, dass die Gemeinde bereit ist, in die Lebensqualität, Zukunftsfähigkeit und soziale Stabilität zu investieren.
Wohlen verfolgt eine verantwortungsvolle Finanzstrategie mit dem Ziel, langfristig handlungsfähig zu bleiben. Die Gemeinde achtet darauf, Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht zu halten,
Reserven aufzubauen und gleichzeitig wichtige Leistungen für die Bevölkerung sicherzustellen. Dazu gehören Bildung, Mobilität, Umweltprojekte, Digitalisierung und soziale Integration. Die Höhe
des Steuerfusses wird regelmässig durch die politische Gemeindeversammlung überprüft und angepasst, basierend auf der aktuellen Finanzlage und dem erwarteten Bedarf.
Wie in vielen Schweizer Gemeinden ist auch in Wohlen die Steuerpolitik ein wiederkehrendes Thema in politischen Debatten. Die Meinungen gehen dabei auseinander. Einige fordern eine Entlastung der
Bevölkerung durch eine Senkung des Steuerfusses, während andere betonen, dass eine solide Infrastruktur, gute Bildungseinrichtungen und soziale Sicherheit nur durch stabile Einnahmen möglich
sind. Diese Diskussion ist Teil des demokratischen Entscheidungsprozesses und wird jeweils im Rahmen der Budgetberatung geführt.
In Wohlen setzt sich der Steuerfuss im Jahr 2025 aus drei Komponenten zusammen. Die Gemeinde erhebt 116 Prozent, die katholische Kirche 17 Prozent und die reformierte Kirche 18 Prozent auf die
einfache Staatssteuer. Diese Einnahmen ermöglichen es der Gemeinde und den Kirchen, ein vielfältiges Angebot an öffentlichen und sozialen Leistungen zu finanzieren.
Der Steuerfuss ist nicht nur eine technische Kennzahl, sondern Ausdruck des politischen Willens, eine lebenswerte Gemeinde zu gestalten. Er schafft die finanziellen Voraussetzungen für eine funktionierende Infrastruktur, soziale Gerechtigkeit und kulturelle Vielfalt. Für die Bevölkerung bedeutet dies eine klare, nachvollziehbare und verlässliche Steuerregelung, die zur Stabilität des Gemeinwesens beiträgt.